Tag 10, Mit den Augen hören

Liebe Freunde,

Heute war es wirklich schwierig für mich, eine inspirierende Geschichte zu schreiben. Ich habe fast den ganzen Tag vor dem PC verbracht und nichts Kluges ist dabei herausgekommen.

Dann ging ich nach draußen in den Garten und betrachtete verschiedene Blüten der Blumen, die bereits im Garten blühten.

Während ich mich auf mein Gehör konzentrierte, konnte ich die Geräusche von der Baustelle im Dorf, der Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) im Busch des Nachbarn, der Meise und dem Spatz weiter hinten erkennen.

Und in diesem Moment schaute ich wieder auf die Blüten.

Wow. Beeindruckend! … Es hat mich auf eine neue Ebene der Erfahrung gebracht!

Und diese Geschichte zum heutigen Tag ist von Jon Young:

Hallo Jon hier. Es ist ein wirklich schöner Tag hier in den Bergen von Kalifornien. Ich habe heute mein erstes trällerndes Sänger Vireo (Vireo gilvus) Lied gehört. Ich ging in meiner Nachbarschaft spazieren und sah viele weitere Vögel, Eichhörnchen und einen Streifenhörnchen.

Ich hoffe, es geht euch gut und ich danke euch, dass ihr auf dieser Reise sind.

Diese Übung ist schwer in Worte zu fassen. Das ist okay. Bitte erlaubt mir, ein bisschen Psychologie und Neurobiologie zu teilen, damit ihr vielleicht etwas Hilfreiches für diese Übung sehen könnt.

Auf unserer sensorischen Reise gibt es ein Phänomen namens „Synästhesie“, das im Google-Wörterbuch wie folgt beschrieben wird: „Die Erzeugung eines Sinneseindrucks, der sich auf einen Sinn oder einen Körperteil bezieht, durch Stimulation eines anderen Sinnes oder Körperteils.“

Es ist überhaupt nicht wichtig für dich, dir dieses Konzept zu merken. Es geht vielmehr darum, die Erfahrung der Synästhesie zu machen. Die Sinnes-Meditation verursacht dies jedes Mal, wenn du sie machst.

Das ist schwer zu beschreiben. Normalerweise werden Gedichte verwendet, um etwas Inneres zu „beschreiben“, das schwer „festzuhalten“ ist. Synästhesie ist sehr entspannend. Es inspiriert die Kreativität und öffnet irgendwie Kanäle des sensorischen Bewusstseins, die wir normalerweise nicht nutzen. Es ist unglaublich wirksam für die sensorische Integration – ein großer Teil unserer Connection First Journey.

Auch wenn diese Übung ein bisschen wie der Versuch ist, Rauch in einer Schüssel aufzufangen, es ist wertvoll diese Erfahrung zu machen. Wie unser Bestes als Geschichtenerzähler zu geben, um diese Erfahrung lebendig zu machen und das Naturerlebnis noch einmal zu erleben. Ich habe mit Tom eine Geschichte erlebt, die mir dabei geholfen hat. Ich verfolgte eine Hirschspur, auf die ich mich freute (und auf die ich mich konzentrieren musste, weshalb ich meine anderen Sinne ausgeschalten habe). Das Lied der Walddrossel, auf das Tom mich aufmerksam machte, hat mich in diesen Zustand der Synästhesie gebracht.
Ich kann mich noch so gut an diesen Moment erinnern und ihn noch einmal erleben, als wäre es gestern gewesen, obwohl es vor über 40 Jahren war.

Gib dein Bestes, benutze deinen Körper als Tanz oder finde Worte der Poesie. Erlebe einfach die Erfahrung, mit deinen Augen zu schauen.

Dies ist die heutige Natur-Übung:
Finde etwas in der Natur, das eine Spur hinterlassen hat.
Öffnen deinen Gehörsinn und höre, was um dich herum vor sich geht.
Schauen dir den Track genau an und hören gleichzeitig auf die Umgebung. ;-);
Teilen deine Erfahrungen mit deinem Partner oder in deiner Gruppe.

Journal Fragen:
Was hast du dir angesehen?
Welche Dinge hast du beim Hören bemerkt?
Beschreibe, wie sich deine Wahrnehmung verändert hat.
Hast du deiner Umgebung zugehört, als du deinem Partner zuhörtest, der seine Geschichte erzählte?
Was entsteht aus den kombinierten Sinnen und dem Teilen dieser Erfahrung mit einer anderen Person oder Personen?

Mögest du mit Überraschungen von deinen Sinnen gesegnet sein.

Mit vielen schönen Wünschen,
Michi & Arne

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  1. Alexandra

    Hallo Arne, hallo Michi!

    Ich vermisse heute den Tag 11!
    Hoffe es geht euch gut!!!

    Heute hat mich meine kleine Tochter Luna gleich nach meinem Aufstehen mit leuchtenden Augen gefragt:
    Du Mama, darf ich Dir erzählen, was ich heute schon ERLEBT habe?
    Und dann hat sie mir in blühenden Worten, mit dem Einsatz ihres ganzen Körpers und mit einer riesen Begeisterung erzählt, dass sie ein Eichhörnchen beobachtet hat. Ich konnte direkt vor meinen Augen sehen, wie es sich von Baum zu Baum geschwungen hat und beim letzen Ast gerade noch mit den Vorderpfoten den Ast erreichen konnte… spannend!

    Ich danke euch, für eure Arbeit und die tollen Inputs!
    Sie bereichern unser Leben sehr!

    Ganz liebe Grüße aus Österreich!

    1. Arne Eigentümer

      Oh wie wunderbar! Danke für’s teilen Alexandra. 🙂
      Bist Du garnicht in unserer Telegram-Gruppe? Ich konnte Tag 11 gestern hier nicht freischalten weil ich offline war. Über Telegram bekommst Du den Podcast direkt zugeschickt: https://t.me/tagefuerverbindung

  2. Eva

    Hey Arne, hey Michi,

    kennt ihr Calvin & Hobbes? Ein zauberhafter Comic von einem 6 (?)-jährigen Jungen, der mit seinem Stofftiger Hobbes echt abgefahrene Abenteuer erlebt. Manche der meist in 3 Bildern gezeichneten Szenen tauchen in Abwandlungen immer wieder auf. So auch die, wenn Calvin mit überhaupt nicht offenen, geschärften Sinnen die Haustür öffnet, kurz auf der Türschwelle steht, um dann von seinem Tiger angefallen, umgehauen und in wilde Knäuel verwickelt zu werden.
    Da musste ich sofort dran denken, als ich Deine Schilderungen, Arne, zu den Tigerattacken Deiner Kinder gehört habe, sehr cool!

    Ich werde gleich rausgehen und schauen, was für eine Spur ich finde und versuchen, mit den Augen zu hören.

    Danke sehr für die schöne, bereichernde Anregung und herzliche Grüße aus Wiesbaden, Eva

    1. Arne Eigentümer

      Haha! Ja richtig Eva. Gott, ich liebe die Comics von Calvin & Hobbes! Und jetzt fallen mir auch wieder diese Szenen ein die Du beschrieben hast. Darüber habe ich früher köstlich gelacht und heute ergeht es mir genau so! Hahahaha

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